Mein Freund Otmar und ich hatten für diese Reise "Kojen-Charter" gebucht.
Das ist vielleicht so wie ein Glückshotel bei einer Busreise. Man weiss vorher nicht, was auf einen zukommt.
Beim Segeln ist die Mannschaft auf engstem Raum zusammen und muss für die nächsten 7 Tage (oder auch länger) miteinander auskommen.
Mein Freund Otmar war zum ersten Mal und ich zum zweiten Mal auf einer Segelyacht.
Somit war alles neu für uns und wir waren natürlich gespannt, was wir erleben werden.
Unser Segeltörn ging von Marmaris aus Richtung Westen und die abgesprochenen Anlaufpunkte waren:
- die griechische Insel Symi,
- die warmen Quellen von Datca,
- die verlassene Ruinenstadt Knidos und
- eine Nachtfahrt bis zur Insel Rhodos
Unser Crew war eine reine Männer-Crew - wenn Ihr wisst was ich damit meine!
Die Witze, das Verhalten, die Sauberkeit usw. ist einfach anders als bei gemischten Crews aber
auch das Segeln ist wesendlich sportlicher.
Das wichtigste für uns war natürlich das Segeln und selbstverständlich sportlich!
Wenden, Halsen, Trimmen, damit die Yacht richtig Fahrt machte.
Es durfte keine Falte im Segel sein doch jegliche Bemühungen optimal zu Trimmen waren vergeblich.
Leider waren die Segel auch nicht mehr die Besten.
Es dauerte also nicht lange, bis sich die ersten Schwächen in Form von Rissen im Segel bemerkbar machten.
Am ersten Abend steuerten wir den Hafen von "Symi" an.
Auf der Insel Symi brachte man uns zu einem alten Schneider.
Der reparierte unser Segel, indem er Leinenstreifen auf die rissigen Stellen nähte.
Dazu war es aber nötig, dass wir die Nähmaschine in den Hof stellten.
Erst jetzt war es möglich das große Segel zu nähen.
Am nächsten Tag:
Segel gut - alles gut! Glücklich und mit reparierten Segeln konnten wir heute wieder weitersegeln.
Am Abend liefen wir den Ort "Datca" an.
Der türkische Ort "Datca" ist bekannt für seine warmen Thermalquellen.
Wir trafen dort die anderen Yachten und Crews.
In einer gemütlichen Taverne schlemmten wir leckere Speisen und Getränke.
Am nächsten Morgen hatten wir das Ziel zeitig auszulaufen.
Nicht weil wir so eine lange Tour hatten, sondern weil wir normal immer als letztes ablegten,
da unser Skipper nie aus den Federn kam.
Wir wollten einmal die Ersten sein und sogar das Frühstück genossen wir unterwegs.
Die verlassene Ruinenstadt Knidos, unser nächstes Ziel, war nur wenige Seemeilen entfernt.
Nach dem Anlegen hatten wir viel Zeit für Kultur und Geschichte bzw. zum Relaxen.
Es war geplant, erst kurz vor Mitternacht abzulegen um eine Nachtfahrt zur Insel Rhodos zu erleben.
Meine erste Nachtfahrt.
Für mich war für es wie ein spannender Krimi.
Die vielen Lichter ringsherum um uns und alle blickten angestrengt, ob uns eines, der nicht gerade kleinen Schiffe,
gefährlich werden könnte. Spannung pur und dann die richtigen Leuchtfeuer erkennen usw.. Aber alles verlief gut und reibungslos.
Zum Morgengrauen steuerten wir den Hafen von "Rhodos" an.
Glücklich und etwas müde fanden wir einen schönen Platz zum Festmachen.
Wir nahmen uns viel Zeit den Ort zu besichtigen. Etwas Kultur und vor allem die kulinarischen Genüsse durften schon sein.
Am Nachmittag lösten wir wieder unsere Leinen und steuerten wieder zurück zu unserem Heimathafen nach "Marmaris".
Ein Nachsatz zum Thema: "Marode Segel".
Da kann ich noch ergänzen, dass wir noch eine stürmische Anfahrt nach Marmaris hatten, bei der das Vorsegel restlos zerfetzt wurde.
Bei der Charterfirma war das Problem scheinbar schon bekannt und wir bekamen sogar unsere Auslagen für die Reparatur wieder zurück.
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