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Urlaub im Herbst 2007

Teil 2 - der Segeltörn

Lavrion - Santorin - Lavrion
vom 22.09. bis zum 04.10.2007

Segeltörn Herbst 2007

Wie bereits im Teil 1 bermerkt bestand meine Crew beim Törnstart zuerst aus nur 5 Personen.
Die sechste Person sollten am Montag in Santorin an Bord kommen.

Unser Plan war:
    * am Samstag Übernahme der Yacht und am Abend bzw. späten Nachmittag auslaufen,
    * im Vorwind nach Santorini fliegen (ca. 115 Seemeilen) und
    * am Montag Abend unseren Freund Alex aufnehmen und dann
    * gemütlich wieder zurückkreuzen.

Soviel zum Plan aber oft kommt es anders als man denkt.

 

Segelrevier:

Kykladen (Griechenland)

Termin:

2 Wochen 20.09. bis 04.10.2007

Yacht:

Ocean Star 48.1

Strecke:

265 Seemeilen

Yachtname:

Orpheas

Skipper:

Reiner C.

Törn:

Lavrion
Seriphos (Insel)
Ios ( Insel
Santorini (Insel)
Ios (Insel)
Antiparos (Insel)
Paros (Insel)
Syros (Insel)
Kithnos (Insel)
Lavrion

Crew:

Marina C.,
Sonja F.,
Jens G.,
Otmar R.,
Alexander R.

 

 

Segeltörn - Törnbeschreibung

 

T01:

Samstag: Transfer von Athen zum Yachthafen von Lavrion

 

 

Früh:

Ort: Athen

Die Anreise von Athen nach Lavrion erfolgte mit dem öffentlichen Linienbus incl. umsteigen (mehr Info zur Anreise von Athen nach Lavrion siehe im Teil 1).

 

 

Nachmittag und Abend:

Ort: Lavrion

Am frühen Nachmittag (ca. 13:00 Uhr) erreichen wir Lavrion.

In Lavrion mussten wir nun erstmal die richtige Charterbasis finden. Es gab da doch mehrere.

Dort erfuhren wir, dass unsere Yacht noch nicht da wäre. Sie ist auf dem Weg von Athen nach Lavrion. Wegen dem schlechten Wetter würde es wohl noch etwas dauern. Voller Spannung saßen wir an der Kaimauer in der Sonne mit unserm Gepäck und warteten sehnsüchtig auf unsere Yacht.

Gegen 16:00 Uhr ist sie dann endlich im Hafen angekommen. Die Reinigung, das Tanken und die Übergabe zogen sich wie ein Kaugummi.

Bisher war ich immer einen reibungslosen Ablauf gewöhnt. Heute durften wir lernen, dass es wohl Unterschiede bei den Charterniederlassungen gibt.

Schnell durften wir unseren Plan aufgeben, da es in Lavrion nicht möglich war noch am selben Tag auszulaufen.
Da waren wir wohl bisher doch etwas verwöhnt.

 

 

T02:

Sonntag: Lavrion --> Insel Seriphos, Ormos Koutala

 

 

Vormittag:

Ort: Lavrion

Übergabe und Einkaufen waren bereits erledigt. Nun warteten wir noch auf die Papier.

Mit etwas Sorge blickten wir auch auf das Wetter. Es war zwar fast wolkenlos und sonnig aber wir hatten fast 7 Windstärken Wind und auch sehr schöne Wellen.
Wir wurden einige Male gefragt, ob wir denn bei dem Wetter wirklich auslaufen möchten.

Um ca. 10:00 Uhr bekamen wir dann endlich die Papiere und grünes Licht zum Auslaufen.


 

 

 

Nachmittag:

Um ca. 12:15 Uhr lösten wir die Leinen und endlich konnte unser Reise beginnen - Santorin wir kommen!!
Wir waren somit genau ein Tag später als geplant. Unser Ziel, "bis Montag Abend in Santorin", konnten wir nun unmöglich schaffen. Trotzdem hatten wir den Druck und die Motivation, egal bei welchem Wetter, bis Santorin zu segeln.
Immerhin war dort unser Freund, welcher voller Sehnsucht auf uns wartete.

Mit Kurs 155 ° und Speed 8 Konten über Grund fliegen wir mit raumen Wind Richtung Süden.
Wie segeln westlich (im Wind- und Wellenschatten) vorbei an den Inseln Kea, Kythnos und Seriphos.

Auf der Südseite der Insel Seriphos steuerten gegen ca. 18:00 Uhr in die Bucht: Ormos Koutala.

 

Abend:

Bucht: Ormos Koutala - Insel Seriphos

Nach zwei aufregenden und anstrengenden Tagen verbringen wir unsere erste Nacht doch relativ ruhig und entspannt.

 

 

T03:

Montag: Insel Seriphos --> Insel Ios, Ormos Mylopotamou

 

 

Früh:

Bucht: Ormos Koutala - Insel Seriphos

Auch heute hatten wir wieder reichlich Wind. Wir wollten eigentlich zeitig los, aber Probleme mit dem Anker und der Ankerwinsch, welche wir aber bald beheben konnten, hatten uns etwas aufgehalten.

Gegen 10:40 Uhr kamen wir endlich aus der Bucht heraus.

 

 

Am Tag:

Es war ein fantastischer Segeltag. Ein gigantischer raumer Wind trieb uns bei gerefften Segeln über die großen, langgezogenen Wellen. Teilweise konnten wir auf den Wellen surfen und neben uns sind die Delphine durch die hohen Wellen gesprungen.

Es war nicht ganz ungefährlich aber wahnsinnig schön.

Zwischendurch hatte ich schon bemerkt, dass es eigentlich ein Wahnsinn ist bei dem Wetter so einen Trip durchzuziehen.

Eigentlich hätte ich normal dieses Risiko nicht verantworten wollen.

Man kann daraus nur lernen, dass man sich beim Segeln nicht von der Zeit und von Terminen drängen lassen darf.


 

 

 

Na gut, nun ist wieder genug gemotzt.

 

Abend:

Bucht: Ormos Mylopotamou - Insel Ios

Am Abend (ca. 18:00 Uhr) steuern wir die Bucht Ormos Mylopotamou der Insel Ios an.

Ein harter aber schöner Segeltag geht zu Ende.

Die Freude war groß denn bis Santorin, unser primäres Ziel, war es nicht mehr weit.

 

 

T04:

Dienstag: Insel Ios --> Insel Santorin, Ort Vlychada

 

 

Früh:

Bucht: Ormos Mylopotamou - Insel Ios

Guten Morgen! Wir hatten heute eine herrliche und sehr ruhige Nacht und der Tag beginnt entspannt und ohne Stress.
Es war sonnig und warm. Otmar und ich genossen den Morgen mit einem herrlichen Bad im Meer.

 

 

Erst nach ca. 11:00 Uhr lösten wir die Leinen und steuerten Richtung Santorin.

 

Nachmittag:

Insel Santorin

Am Nachmittag erreichen wir die Insel Santorin, welche wir an der Westseite passierten, da unser Zielhafen südöstlich der Insel liegt.

Es war ein beeindruckender Anblick und die verschiedenen Farben der Felsen, einfach Klasse.

 

Geschafft!
Wir haben, zwar einen Tag zu spät aber doch, unser Traumziel: "Santorin" erreicht.

 

Laut Beschreibung sollte man beim Einlaufen in den Hafen von Vlychada auf Untiefen und seichte Stellen in der Einfahrt achten.

Beim ersten Anlauf sind wir natürlich auf eine seichte sandige Stelle aufgelaufen und auch leicht festgesteckt.
Wir kamen aber problemlos wieder frei und beim zweiten Anlauf hat es dann auch geklappt und wir fanden auch einen schöne Platz zum festmachen.

Unser Freund Alex hatte schon sehnsüchtig auf uns gewartet und wir alle waren sehr froh, als wir endlich zusammen waren.

Alex musste wegen unserer Verspätung leider eine Nacht im Hotel verbringen.

 

 

Abend:

Ort und Hafen: Vlychada - Insel Santorin

Nach dem herzlichen Willkommen machten wir uns fertig für den Abend. Abendessen und Wiedersehen feiern wir in einem sehr netten Lokal.


 

 

 

 

 

 

 

 

Bei so einem Sonnenuntergang vergisst man schnell
die stressigen letzten Tage.

 


 

 

 

 

T05:

Mittwoch: Insel Santorin

 

 

Früh:

Ort: Vlychada - Insel Santorin

Guten Morgen meine Freunde!

Heute machen wir einen Ausflug mit dem Bus und erkunden die Insel.

Nicht weit vom Hafen entfernt war die Haltestelle für den öffentlichen Linienbus. Für ein paar Euro fuhren wir zuerst in die Hauptstadt von Santorin nach Thira.

 

Vormittag:

Ort: Thira - Insel Santorin

 

 


 

 

 

 

Nachmittag und Abend:

Ort: Phoinikos - Im Norden von Santorin

Weiter geht unser Trip mit dem öffentlichen Bus in den Norden der Insel in den Ort: Phoinikos.

 

 

Man sagt, dort würde man den
schönsten Sonnenuntergang erleben.

 

 

Es ist wirklich ein sehr, sehr schöner Ort.

 


 

 


 

 

 

Na ja, und dann der Event: Sonnenuntergang!

Scheinbar sind einige Dinge speziell für diesen Event vorbereitet.

 

Es gab extra einen gemauerten Platz mit einem super Ausblick und der war voll besetzt mit stauenden Besuchern.

 

Ich konnte Ausflugsboote beobachten, welche extra so fuhren, dass man den Event optimal erleben konnte.

 

 

Und dann war es endlich soweit!

Der schönste Ort mit dem schönsten Blick auf den schönsten Sonnenuntergang.

Wohl war,
aber ich habe auch schon andere Orte mit einem ebenso schönen Blick auf einen genauso schönen Sonnenuntergang gesehen.

Es liegt oft auch im Auge des Betrachters und vor allem,
welches Erlebnis man damit verbindet!

 


 

 

 

 

 

Am späten Abend sind wir wieder mit Bus und Taxi zurück zu unserer Yacht in den Hafen gefahren.

Dort im Hafen von Vlychada war die Big Party angesagt. Es wurde ein großes Fischerfest mit viel Wein und Fisch gefeiert. Ich glaube fast, die meisten Bewohner der Insel waren bei diesem Fest.

Es gab Fisch und andere landestypische Spezialitäten, Salat, Brot und Wein für alle. Die Gäste tanzten zu griechischer Musik. Es war eine super Stimmung und wir waren mitten drin.

Langsam ging der sehr schöne und sehr beeindruckende Tag zu Ende.

 

 

T06:

Donnerstag: Vlychada --> Insel Ios, Ormos Manganari

 

 

Früh:

Ort: Vlychada - Insel Santorin

Guten Morgen meine Freunde!

Leider müssen wir heute Santorin wieder verlassen. Unsere Aufgabe für die nächsten Tage ist, die Yacht wieder nach Lavrion zu bringen.


 

Wir nahmen uns aber die Zeit und tuckerten langsam an der Küsten von Santorin entlang um viele schöne Eindrücke zu sammeln.


 

 

 

 

Nachmittag:

Ort: Ormos Manganari - Insel Ios

Am Nachmittag erreichen wir die Insel Ios.

 

 

T07:

Freitag: Insel Ios --> Insel Antiparos, Ormos Despotikou

 

 

Früh:

Ort: Ormos Manganari - Insel Ios

Die Nacht war ruhig, kaum Wellen und kein Wind. Trotzdem hatten einige der Crew nicht gut schlafen können.

Für Mittag hatte ich eine kurzen Stopp am Golden Beach auf Paros geplant. Die Mehrheit der Crew wollte aber nicht und so steuerten wir direkt unseren Ankerplatz für die Nacht an.

 

Nachmittag:

Am Nachmittag (ca. 16:30 Uhr) steuerte ich auf die Durchfahrt zwischen den beiden Inseln zu. Es kam uns ein heftiger, böiger Wind (Düsenwirkung) entgegen. Ich hatte schon Sorge, dass wir keinen schönen ruhigen Ankerplatz finden würden.

 

 

Abend:

Ort: Ormos Despotikoun - Insel Antiparos

Wir fanden einen sehr schönen Ankerplatz.

Der Wind ließ am Abend auch nach und wir lagen ruhig bei aalglattem Wasser.

Es war ein traumhaft schöner Abend und wir konnten ausgiebig Baden im relativ warmen Meer bei herrlicher Abendstimmung.

Nach dem Abendessen durften wir wieder einen herrlichen Sonnenuntergang erleben und kurz darauf erschien der Vollmond in seiner schönsten Pracht.


 

 

 

T08:

Samstag: Insel Antiparos --> Insel Paros, Ort Paroikia

 

 

Früh:

Ort: Ormos Despotikoun - Insel Antiparos

Guten Morgen meine Lieben.

Heute haben wir den 29. September und heute hat Marina Geburtstag!

Herzlichen Glückwunsch liebe Marina!

 

Für Heute waren der Wunsch und das Ziel, die Zivilisation. Wir wollten in einem Hafen schön ausgehen und den Geburtstag von Mary feiern.

 

 

Um unser Ziel, den nächsten schönen Hafen, zu erreichen, hätte es zwei Möglichkeiten gegeben:
    1. Wir müssen mit hohem Zeitaufwand um eine Insel herum oder
    2. dort vorne (s. Bild) durch die schmale Lücke hindurch.

Nach dem Motto: "no risk, no fun"

probieren wir die Durchfahrt durch diese schmale Stelle ------>

Laut Beschreibung hat diese kleine Lücke, eine Wassertiefe von maximal 2,0 Meter und auch einige Unterwasserfelsen.

Der Tiefgang unserer Yacht ist mit 1,80 Meter angegeben.

Mit Spannung und höchster Aufmerksamkeit navigieren wir durch die seichte Durchfahrt.


 

 

 

Die Aufgabe wurde souverän gelöst und dabei viel Zeit gespart. Nun steuern wir auf direktem Kurs Richtung Norden zum Hafen von Paroikia.

 

 

Mittag:

Ort: Paroikia - Insel Paros

Gegen 13:00 Uhr liegen wir fest im Hafen von Paroikia auf der Insel Paros

Wir hatten viel Zeit sowohl für etwas Kultur, Sightseeing als auch die nötigen Dinge wie Wasser, Diesel, Lebensmittel und den Hafenmeister.

Interessant ist auch, wie doch jeder Ort immer wieder individuell verzaubert.

Es gab viel zu sehen und wir waren echt beeindruckt.

Am späten Nachmittag machten wir uns fertig für die große Geburtstagsfeier.

 

 


 

 

 

 

Abend:

Ort: Paroikia - Insel Paros

Wir schlenderten bei romantischer Abendstimmung durch den schönen Ort und suchten ein schönes Lokal für unser Abendessen.

 

           

Ausgelassen und mit lustiger Stimmung feierten wir das neue Lebensjahr unserer Jubilarin.

 

 

 

T09:

Sonntag: Insel Paros --> Insel Syros, Ormos Phoinika

 

 

Früh:

Ort: Paroikia - Insel Paros

Der Morgen begann zuerst relativ ruhig mit einem gemütlichen Frühstück. Ein Teil der Crew nutzte den Morgen für einen entspannten Spaziergang durch den Ort.

Doch dann kam ein Mann und meinte, es würde bald schlechtes Wetter kommen. Wir sollten sehen, falls wir weiter bleiben wollten, dass unser Anker und unsere Leinen gut fest sind. Wir lagen auf der Außenseite der Hafenmole und man meinte, es könnte ggf. problematisch werden.

Nachdem wir aber weiter Richtung Norden wollten, zogen wir es vor doch möglichst schnell abzulegen.

Plötzlich ging alles ruck zuck. Otmar und Sonja kamen von ihrem Spaziergang zurück und wurden völlig überrascht, als wir in den Startlöchern standen und bereits fertig waren zum Auslaufen.
Wir hatten nur noch auf die Beiden gewartet und dann ging es schon los.

 

Es hat auch nicht mehr lange gedauert, denn als wir auf dem Meer, mit Kurs Richtung Norden zur Insel Syros, waren, kam ein relativ heftiger Wind auf. Wind und Welle voll gegenan.

Der Mann hatte wohl Recht und wir waren froh, dass wir bereits ausgelaufen waren.

 

 

 

Nachmittag und Abend:

Ort: Ormos Phoinika - Insel Syros

Bereits um 14:30 Uhr erreichen wir die Insel Syros. Der Wind hatte wieder nachgelassen und auch das Meer beruhigte sich.

Aus Zeit- und Kostengründen fuhren wir den Ort Phoinika nicht direkt an.

Wir ankerten vor der Einfahrt, wo wir einen schönen und auch ruhigen Platz, neben anderen Yachten, fanden.

 


 

 

 

T10:

Montag: Insel Syros --> Insel: Kythnos, Ormos Ay Stephanou

 

 

Früh:

Ort: Ormos Phoinika - Insel: Syros

Relativ zeitig starteten wir in den heutigen Tag. Es gab ein kurzes Frühstück und dann holten wir auch schon den Anker hoch.

Nachdem uns der letzte Tag doch relativ viel Wind bescherte, wollten wir sehen, dass wir möglichst früh viel Stecke machen können.

Zeit: 09:20 Uhr, Anker auf und Kurs Richtung Westen zur Insel Kythnos setzen.

Wie erwartet kam auch bald der Wind, genau richtig zu unserem Kurs (quer ab) und es wurde fast ein richtig schöner Segeltag.


 

 

 

Als der Wind stärker wurde konnten wir auch bei gerefften Segeln eine angenehme Fahrt machen.

Die Wellen wurden allerdings ziemlich groß und lang und einige der Crew hatten weniger Spaß bei dem Auf und Ab.

Tapfer kämpften wir bis zum Nachmittag gegen die Naturgewalten Wind und Welle.

 

Nachmittag:

Entsprechend der Situation war auch die Stimmung etwas angespannt und es häuften sich die Probleme.

Weil die Fock nass war, konnte sie nicht richtig eingerollt werden. Circa 10-15% des Segels standen noch heraus und teilweise im Wind, was das steuern im und gegen den Wind sehr erschwerte.

Mit den letzten Kräften und Nerven steuerten wir endlich in die nächstgelegene Ankerbucht.

Selbst in den Buchten entgegnete uns, trotz des eigentlichen Windschattens, starke Winde und Fallböen, welche über das flache Land fegten.

Unsere ersten Ankerversuche waren in der Ausbuchtung mit dem Namen Ormos Ay Ioannou.

In der Bucht war soviel Wind, dass ein Ankern, auch nach mehrmaligen Versuchen nicht möglich war.

Der zweite Ankerversuch waren in der Ausbuchtung mit dem Namen Ormos Ay Stephanou.

Wir mussten vorbei an Untiefen, Sandbänken und einem Wrack (laut Seekarte) bis wir eine schöne Stelle für unseren Anker fanden. Der Wind war zwar immer noch stark aber wir fanden Halt. Zur Sicherheit wollte ich eine Landleine ausbringen.

Da kam unser nächstes Problem.
An Bord waren nicht genug Leinen, weder lange noch kurze Leinen, für eine ausreichend lange Landleine. Wir mussten das Rigg zerlegen um genügend Material zu bekommen. Ich ärgerte mich maßlos über die Charterfirma.

Ein weiteres Problem war der Außenborder.
Als endlich das Schlauchboot mit Außenborder, Landleinen (5 Stück a 10 Meter plus sonstige Reste) und 2 Mann Richtung Ufer fuhr, streikte plötzlich der Außenborder. Alle Startversuche blieben ohne Erfolg und durch den starken Wind sind die Jungs so schnell abgetrieben, dass sie nur mit den Paddeln keine Chance hatten, wieder zurück zukommen.

Voller Sorge beobachteten wir das Schicksal von der Yacht aus, wie die Jungs mit dem Boot ohne ausreichenden Antrieb relativ schnell aus der Bucht und auf das offene Meer trieben.

Von uns war rasches Handeln gefordert. Wir müssen die Jungs holen, bevor sie weggetrieben sind.

Also Anker wieder auf und schnell und ungeachtet der Risiken die zwei Mann mit Schlauchboot retten.

Es ging alles gut, wir konnten auch wieder Ankern, auch die Landleine konnten wir befestigen und
um ca. 19:00 Uhr lagen wir endlich fest und sicher vor Anker.

 

 

Abend:

Ort: Ormos Ay Stephanou - Insel Kythnos

Nach einem schweren und harten Segeltag und einigen hoch problematischen Anlegemanövern liegen wir endlich relativ ruhig und sicher in der Bucht.

Das Abendessen haben wir uns redlich verdient. Die Stimmung wurde, nach zwei Gläsern Rotwein auch langsam wieder etwas besser.

Nur der Wind machte uns weiter Sorgen. Er wurde am Abend etwas weniger, frischte aber gegen Mitternacht wieder auf und war sehr böig. Auf jeden Fall hatten wir eine sehr unruhige Nacht.


 

 

 

T11:

Dienstag: Insel Kythnos - Ormos Ay Stephanou

 

 

Früh bis Nachmittag:

Ort: Ormos Ay Stephanou - Insel Kythnos

Guten Morgen - allerdings heute leider mit Sorgen!

Eigentlich waren wir in einer wunderschönen Bucht und auch die Sonne schien herrlich nur der Wind machte uns weiter große Sorgen.

 

 

 


         

 

Nachdem der Wind in der Nacht nicht nachließ, waren vermutlich auch die Wellen außerhalb der Bucht ähnlich stark wie am Vortag. Unser Kurs wäre zuerst (nicht lange aber doch ein Stück) voll gegenan gewesen und darauf hatte die Crew keine große Lust.

Wir hatten noch einen Tag Zeit bis zur Übergabe der Yacht. Die demokratische Entscheidung war, wir legen einen Tag Segelpause ein und hoffen auf Wetterbesserung.

Auf jeden Fall hatte sich die Stimmung vorerst beruhigt.

Es war alles super schön und wir machten einen Landausflug und alle hatten viel Zeit zum Baden, Sonnen, Relaxen und, und, und.

 

 

Abend:

Ort: Ormos Ay Stephanou - Insel Kythnos

Nach dem Abendessen gab es eine große Krisensitzung.

Das Wetter war unverändert. Es war windig, böig, und außerhalb der Bucht waren sehr große Wellen und es war eigentlich auch keine Besserung (laut Barometer, Wetterprognosen, Nachrichten usw.) zu erkennen.

Meuterei!!
Ein Teil der Crew wollte nicht weiter. Sie hatten einfach Angst und wenig Vertrauen. Sie wollten mit dem Gepäck an Land, mit einer Fähre nach Athen und dann zum Flughafen.

Nach unzähligen Telefonaten, langen Diskussionen und vielen beruhigenden Worten stand die Entscheidung fest!

Die Crew bleibt zusammen und bringt die Yacht gemeinsam in den Hafen nach Lavrion.

 

 

 

T12:

Mittwoch: Insel Kythnos --> Lavrion

 

 

Früh und Vormittag:

Ort: Ormos Ay Stephanou - Insel Kythnos

Der große Tag war gekommen.

Das Wetter war immer noch nicht wirklich besser und so wurde beim Frühstück noch ein Notfallplan besprochen.

Und dann ging es langsam los. Landleine einholen, notwendige Sicherungsmaßnahmen bereitstellen, Anker auf und los.

Wir befürchtet, war außerhalb der Bucht ein sehr starker Seegang und wir mussten zuerst unter Motor voll gegenan.

Die Wellen waren so groß, dass wir kaum voran kamen. Immer wieder mussten wir uns mühsam auf die Welle hochquälen und dann mit einem kräftigen Rums über die Welle und dann wieder runter.


 

 

 

Ich gebe zu, es war sehr gewaltig und auch ich hatte großen Respekt vor diesen Naturkräften.

Es war eine sehr angespannte Stimmung und fast wäre der Notfallplan zum Einsatz gekommen aber ich wusste, wenn wir die Nordspitze der Insel umfahren habe, kommen Wind und Welle von der Seite und alles wir leichter.

 

 

 

Und der Skipper hatte Recht!

Das Kap war umrundet und alles wurde gut.

Der Druck und die Anspannung legten sich langsam und je weiter wir in den Wind- und Wellenschatten der nächsten Insel kamen desto leichter wurde auch unsere Reise.


 


 

Auch die Crew konnte sich langsam entspannen und gelegentlich war auch ein erleichtertes Lächeln zu erkennen.

 

 

Als Segler darf ich bemerken, es war eigentlich ein super geiler Wind zum Segeln.

Im Anbetracht der doch etwas angespannten Lage hatte ich allerdings auf die Worte: "Klarmachen zum Segeln!" verzichtet. Ich denke, ich hätte dadurch sicher um meine Gesundheit fürchten müssen.
Es hätte dann vielleicht noch ein " Mann über Bord-Manöver" gegeben.

 

 

Nachmittag und Abend:

Ort: Lavrion

Geschafft!
Wir sind glücklich und erleichtert im Heimathafen "Lavrion" angekommen.

Die gesamte Crew hat die Yacht komplett, rechtzeitig und ohne Beulen zurückgebracht.

Ich bin stolz auf euch!

Nach einer kurzen Begrüßung incl. Statusbericht bei der Charterbasis folgten die Abschlussarbeiten.


 

 

 

Übergabe, Tanken, Mängelliste, Packen, Müll usw. sind bereits Routine.

Und wenn alle Aufgaben erledigt sind, genießen wir den letzten Abend. Meist müssen noch ein paar Reste vernichtet werden und so wird der letzte Abend meist etwas feuchtfröhlicher.

Immerhin war der letzte Step doch der Schwierigste und entsprechend froh waren wir, dass alles Problemlos geklappt hat.

 

 

T13:

Donnerstag: Heimreise

 

 

Früh:

Ort: Lavrion

Heute müssen wir leider wieder nach Deutschland.

 

Nachdem wir bereits gute Erfahrung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gesammelt hatte, sind wir natürlich auch jetzt wieder mit dem Linienbus zum Flughafen gefahren.

Die Rückreise war unspektakulär.


 

 

 

 

Zusammenfassung

 

 

Allgemein:

Aus meiner Sicht war der Segeltörn ein super schöner Törn. Leider haben einige Dinge dazu beigetragen, dass der Törn eher in schlechter Erinnerung bleibt und die schönen Erlebnisse leider negativ überschatten.

 

Törn - Planung:

Es war wohl etwas zu optimistisch und unüberlegt, den Törn so zu planen. Die Aufgaben und Probleme konnten gelöst werden haben aber zu der allgemeinen negativen Meinung beigetragen.

2 Segeltage für 115 Seemeilen mit Termindruck sind unter schlechten Witterungsbedingungen zu knapp. Normal hätte ich bei dieser Wetterlage den Törnverlauf geändert.

Es war bereits am Anfang sehr umstritten, ob wir den sicheren Hafen, bei gemessenen 7 Windstärken, überhaupt verlassen sollten. Am Charterstützpunkt hatte man uns abgeraten.

Der starke Wind und die Wellen am Anfang des Törns wurden von der Crew noch akzeptiert, da wir ja ein Ziel und den Termindruck hatten. Vielleicht wurde die Situation von den anderen Crewmitgliedern auch nicht so wahrgenommen, da Wind und Welle von hinten kam und alles nicht so unangenehm war.

Ab Santorin war der Wind weg und alle freuten sich auf einen herrlichen, sonnigen, warmen Segelurlaub.
Das dann, nach 2 Tagen, der Wind wieder anfing, drückte leider die Stimmung.

Es wurden ein paar Fehler gemacht, aus denen wir nur lernen konnten.

 

Das Revier - Kykladen:

Die Kykladen sind eigentlich sehr, sehr schön, faszinierend und beeindruckend vielfältig!

ABER ... !

Mit Windstärke 7-8 Knoten habe ich normal kein Problem aber solche Wellen hatte ich bisher noch nicht erlebt. Die Kombination von starkem Wind und solchen Wellen sorgten für großes Unbehagen und teilweise sogar bei einigen für große Angst.

Meine Vermutung für diese großen und langen Wellen liegt darin, weil:
      * vielleicht die Inseln der Kykladen nicht groß genug sind um die Wellen zu brechen und/oder aufzuhalten
      * sich vielleicht die Wellen im Norden aufbauen und bis Kreta immer größer werden

Na gut! Wieder eine Erfahrung reicher!

 

Yacht:

Von der Yacht war ich etwas enttäuscht. Von der Größe (48 Fuß) hatte ich mir, im Vergleich zu den Bavariayachten, mehr erwartet. Ich finde, die war eigentlich etwas verbaut.
Zweitens war die Ausstattung (Ankerwinsch, Leinen, Landleine, Reffanlage usw.) eher schlecht und ärgerlich.

 

Fazit:

Ich bin ein positiv denkender Mensch und ich versuche nach Möglichkeit die schönen Dinge zu sehen und wir haben viele schöne Dinge erlebt.

  • Der Segelstep nach Santorin - wir fliegen bei 7 Konten über die Wellen und die Delphine spielen mit uns
  • Santorin - so eine beeindruckende Insel, Thira, der Sonnenuntergang und einfach alles!
  • Antiparos und Paros - der Geburtstag von Mary
  • Auch die Insel Kythnos mit der Bucht: Ormos Ay Stephanou war wunderschön (... bis auf den Wind)!

Also mir hat der Segeltörn super gut gefallen und an der Stelle möchte ich auch meiner Crew einen großen Dank aussprechen für alles und vor allem für das mir entgegengebrachte Vertrauen.
D A N K E!

 

 

 

 

 

 

 

RCSt.: 05.12.2020